
Forschung


Klima- und Biodiversitätskrise gemeinsam lösen
Biodiversitätsrückgang und Klimawandel umfassend angehen. Die beiden gewaltigen anthropogen verursachten Umweltkrisen gefährden langfristig auch das Überleben der Menschen. Sie beeinflussen sich gegenseitig und sind schlussendlich auf die gleiche Ursache zurückzuführen – unseren nicht nachhaltigen Lebensstil. Umso wichtiger ist es, die beiden Krisen nicht gegeneinander auszuspielen, sondern gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Dies macht ein neues Faktenblatt der Akademien der Wissenschaften Schweiz deutlich.

Immer eintöniger
Insektenvielfalt in der Schweiz. Seit der Krefeld-Studie aus Deutschland ist das Insektensterben in der Öffentlichkeit ein grosses Thema. Doch wie steht es um die Insekten in der Schweiz? Das Forum Biodiversität der SCNAT hat einen umfassenden Bericht vorgelegt, der den Stand des Wissens zusammenfasst. Er macht unter anderem deutlich, dass sich die Insektengemeinschaften über weite Gebiete immer mehr angleichen.

Zi-zi-düh oder Zi-zi-dah?
Dialekte bei Vögeln. Wer Bern-, Walliser- oder Bündnerdeutsch spricht, verrät dem Gegenüber schon mit dem ersten Satz seine Herkunft. Den Singvögeln geht es ähnlich. Ihr Gesang oder die Rufe enthalten teilweise ebenfalls Informationen über ihre regionale Abstammung – oder zumindest darüber, in welchem sozialen Umfeld sie gerade singen.

Otter, Maus und Burunduk
Neuer Säugetieratlas. In der Schweiz kommen 99 wildlebende Säugetierarten vor, darunter Fledermäuse, Nager oder Hundeartige. Die breite Bevölkerung kennt nur wenige davon. Der neue «Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein» möchte das ändern. Wissenschaftlich fundiert und doch in verständlicher Sprache stellt er die Arten und ihre Verbreitung vor. Dabei zeigt sich: Im Gegensatz zu den meisten Grosssäugern haben viele kleine Arten an Terrain verloren. BirdLife Schweiz hat den Atlas finanziell unterstützt.

162 Subventionen, die der Biodiversität schaden
Umfassende Analyse der Wissenschaft. Bund und Kantone subventionieren zahlreiche Aktivitäten, welche Lebensräume von Pflanzen, Tieren und Pilzen unbeabsichtigt schädigen. Die Eidgenössische Forschungsanstalt WSL hat nun zusammen mit dem Forum Biodiversität Schweiz erstmals diese Subventionen und Fehlanreize identifiziert. BirdLife Schweiz hat zusammen mit Pro Natura die Studie unterstützt. Diese zeigt: Die Subventionen, die der Biodiversität schaden, sind um ein Vielfaches höher als die Mittel für Massnahmen, mit denen der Rückgang der Biodiversität gebremst werden soll.

Den Kiesbrütern eine Chance geben
Flussregenpfeifer und Flussuferläufer. Laut einer neuen Studie von BirdLife Schweiz und der Vogelwarte Sempach müssen Vogelarten, die auf Kiesbänken in Auen brüten, künftig besser vor Störungen geschützt werden. Eine Verbotstafel reicht nicht aus – es braucht je nach Standort ein ganzes Massnahmenpaket. BirdLife Schweiz und die Vogelwarte bieten bei zukünftigen Projekten ihre Unterstützung an.

Nächtlicher Flugverkehr
50 Jahre Radar-Zugforschung. Superfledermaus – so hiess der Zielfolgeradar, mit dem 1968 das systematische Studium des Vogelzugs begann. Kombiniert mit anderen Methoden war dieses ursprünglich militärische Gerät während eines halben Jahrhunderts ein Hauptwerkzeug zur Untersuchung der Umweltabhängigkeit des Vogelzugs, dem Kernthema der Zugforschung an der Schweizerischen Vogelwarte in dieser Zeit.

Jedes Ei ein Universum
Naturwunder Vogelei. Wer sich näher mit Vogeleiern befasst, wird unweigerlich staunen – über die Perfektion dieser Mini-Lebensräume, die schier unendliche Vielfalt an Farben und Formen sowie über die vielen faszinierenden Überlebenstrategien, die sich Vogelarten im Zusammenhang mit ihren Eiern haben einfallen lassen. Ornis stellt einige Erkenntnisse aus der Oologie – der Eikunde – vor.

Ein brandneuer Lebensraum
Waldbrandgebiet Leuk. Über 16 Jahre sind seit dem bekannten Waldbrand bei Leuk VS vergangen. Im Gegensatz zu den verheerenden Bränden in Australien hatte das vergleichsweise kleinflächige Ereignis für die Natur eher Vor- als Nachteile, wie sich rasch zeigte: Es entstand ein neuer Lebensraum für viele teils gefährdete Pionierarten. Nun kehrt langsam der Wald zurück. Was bedeutet dies für die Biodiversität? Forschende der Vogelwarte Sempach und der Uni Bern haben die Vorgänge untersucht.

Im Wettstreit mit dem Klima
Vögel und Klimawandel. Der Klimawandel beeinflusst die Natur bereits massiv: Er verändert ganze Lebensräume und Nahrungsnetze wie auch den Terminkalender der meisten Tiere und Pflanzen. Die Vögel passen sich zwar an die Veränderungen an – doch viele Arten sind im Wettkampf mit dem Klima nicht genügend schnell.

Das Liebesleben der Vögel
Balz und sexuelle Selektion. Jetzt im Frühsommer ziehen viele Vogelpaare ihre Jungen auf. Doch zuvor mussten die Weibchen und Männchen erst zusammenfinden – ein nicht ganz einfaches und vor allem konfliktträchtiges Unterfangen. Denn: Die Weibchen wollen nicht dasselbe wie die Männchen, und letztere liefern sich untereinander einen gnadenlosen Konkurrenzkampf.
Jetzt Ornis abonnieren und weiterlesen!
Ornis ist die Zeitschrift über Vögel, Natur und Naturschutz. Entdecken Sie 6-mal im Jahr wunderbar bebilderte Berichte, Reportagen aus dem In- und Ausland, Portfolios und vieles mehr!
Haben Sie ein Abo? Melden Sie sich an (Link ganz oben) und lesen Sie innert Sekunden weiter.
